Analytics & Status Quo Analyse

Review des bisherigen Stands eines eventuellen Vorläuferprojekts und die daraus ziehbaren Kennzahlen für eine Status Analyse zur Stützung der zu entwickelnden neuen Anforderungen und Ziele. Oftmals als “Delta Analyse” im Sinne von “Was machen wir fortan anders, besser, nicht mehr, neu?”

Beschreibung der Methode

Worum geht es?

Für eine - zugegeben in den meisten Fällen eher kompakte aber dennoch möglichst umfängliche - Voranalyse eines Neuprojekts, aber auch im Rahmen der laufenden Optimierung eines bestehenden Projekts (im Maintenance Modus) muß der bisherige Stand bekannt und auf Potenziale hin untersucht und Potenziale identifiziert werden.

Dabei wird ein Mix aus (subjektiver) Experten-Bewertung (Experte geht z.B. über das Portal und bewertet aus seiner Expertise verschiedene Aspekte) als auch quantitativer Analyse (Kennzahlen aus z.B. Google Analytics werden bewertet) kombiniert.

Worin liegt der Nutzen für das Projekt?

Die fachliche Auseinandersetzung mit dem eventuell als “Startpunkt” für ein neues Projekt anzusehendes Bestandsprojekt. Zusätzlich die erste tiefergehende Analyse bisheriger Inhalte, Features und Methoden auf Basis verfügbarer belastbarer Analytics Zahlen. Diese Erkenntnisse können gemeinsam mit den relevanten Fachbereichen des Kunden bewertet und darauf aufbauend Optimierungswege und neue Anforderungen definiert werden.

Gibt es Abhängigkeiten?

Dieses Format ist eines der allerersten im Rahmen einer Visionsphase und sollte vorbereitend zu einem Kickoff Workshop vorbereitet werden, indem Kennzahlen vom Kunden aus einem eventuellen Google Analytics (oder anderen System) gezogen und (gemeinsam) bewertet werden.

Auch hier empfiehlt sich, diesem Format entsprechend in der Agenda Raum zu geben als auch dafür zu sorgen, dass kundige Fachpersonen teilnehmen die bei der Sammlung dieser Kennzahlen beteiligt waren bzw. im Termin weitere liefern können. 

In diesem Rahmen ist keine vollständige Analyse zwingend, jedoch eine gewisse Auseinandersetzung mit dem bisherigen Status Quo sinnvoll von diesem aus gemeinsam weitergearbeitet werden kann.

Zielbeschreibung

Was soll an Erkenntnis erarbeitet werden?

  • Was hat (den ablesbaren Zahlen bzw. aus Nutzerfeedback heraus) bisher gut funktioniert und sollte im neuen Projekt weitergetrieben und ggf. ausgebaut werden?

  • Was hat nicht funktioniert und kann im neuen Projekt weggelassen werden oder muss durch bessere Konzepte ersetzt werden?

  • Welche neuen Anforderungen und Vorschläge gibt es die vorhandene Lücken schließen könnten?

Unsere Kunden erwarten zurecht dass wir bei der Entwicklung eines neuen Produkts, sei es ein Webportal, eine App oder etwas anderes, uns eingehend mit seinem bisherigen Stand auseinandersetzen und auf dieser Basis mit unserer Expertise neue Ansätze und Ideen einbringen. Dafür müssen wir diesen “Status-Quo” kennenlernen und in einem gemeinsamen Austausch mit dem Kunden und unter Stützung von Kennzahlen das gemeinsame Verständnis für den nächsten Evaluationsschritt definieren.

Zusätzlich können diese Kennzahlen richtungsweisend für spätere Anforderungen im Sinne von echten KPI liefern.

Wofür ist dies wichtig?

Vorgehensweise

Welche Vorarbeiten sind notwendig?

Es ist sinnvoll, gerade in der frühen Visionsphase die Optionen zu nutzen, direkt im Austausch mit Vertretern der Fachbereiche des Kunden verschiedene kompakte Analyseschritte gemeinsam zu gehen, um das gemeinsame Zielverständnis zu schärfen und direkt im Team die wichtigsten Punkte zu definieren und in’s Projekt zu tragen. Der richtige Fachbereich ist natürlich der maßgebliche Wissensträger über die echten Erfolge und Probleme des bisherigen Projekts.

Für eine begrenzte zahlengestützte Analyse z.B. im Rahmen eines Kickoff oder als Teil eines Visionsworkshops muß dieser entsprechend vorbereitet werden:

  • Welche Teilnehmer können hier am besten mit Wissen zur Diskussion beisteuern?

  • Wer kann die benötigten Kennzahlen aus dem verwendeten Analysetool ziehen und mitbringen?

  • Welche Kennzahlen sind relevant?

    • diese vorher sammeln und den Kunden liefern lassen

    • Basis für die Agenda

  • Welche Stakeholder sind zu involvieren?

  • Wer seitens Agentur kann hier sinnvoll die Diskussion und Erkenntnisse bereichern und den Termin führen?

Mögliche Standard-Kennzahlen:

(Quelle: 10 Google Analytics KPIs für Deine Website Analyse| Ryte Magazine )

Zielgruppen (Kennzahlen zum Nutzerverhalten):

  • Anzahl der Besuche (insgesamt, Key-Pages, Conversionpages)

  • Anteil neuer vs. wiederkehrende Besucher (insgesamt, Key-Pages, Conversionpages)

  • Besuchsdauer

  • Absprungrate

Akquisition (Kennzahlen zur Nutzerherkunft):

  • Anzahl Besucher über organische Suchergebnisse

  • Anzahl Besucher über Kampagnen

Verhalten (Kennzahlen zur Interaktion mit Seiten):

  • Ladezeiten / Page Speed

  • Besuchszeiten

  • Conversions & Conversion Rate (definierte Ziele)

  • … weitere denkbar.

Wie wird der Inhalt erarbeitet?

In offener Diskussion entlang der definierten Agenda, typischerweise als Session in einem größeren Kickoff-Termin oder bei Bedarf als Einzeltermin. Wir definieren gemeinsam vor diesem Termin mit dem Kunden-PO die relevanten Kennzahlen die der Kunde sammeln sollte und planen natürlich entsprechend Zeit ein, dass dieser evaluieren und ggf. aufbereiten kann. 

Diese gehen wir mit dem Kunden im Termin gemeinsam durch und identifizieren dabei jeweils z.B. …

  • Welche Kennzahl, was bedeutet diese?

  • Wieso ist diese relevant für das neue Projekt?

  • Wie ist diese bisher zu bewerten?

  • Was wird für das neue Projekt erwartet?

  • Ansätze: Wie soll das erreicht werden? → erste Zielanforderungen für das neue Projekt

Die Session sollte zumindest in den Haupterkenntnissen dokumentiert und im Projektablauf weiterhin verfügbar gemacht werden und z.B. in einem neuen Tracking-Konzept für das neue Projekt einfließen.

Wann macht ein Kundenworkshop Sinn? 

Wenn im Kickoff und der Visionsphase das Budget diese Session erlaubt und der Kunde geeignete Kennzahlen liefern kann bzw. die daraus ziehbaren Erkenntnisse einen wichtigen Input in den Projektscope liefern können. Falls der Kunde diesen Schritt schon selbst intern bearbeitet hat.

Ist diese Methode ein Pflichtinhalt für Projekt-Visionsphasen?

Nicht, wenn das Kundenbriefing bzw. Lastenheft eine gewisse Aufarbeitung des “Status Quo” schon beinhaltet und daraus wichtige Erkenntnisse bereits gezogen wurden.