
Persona Hypothese & Userinterviews
Vertiefung und Verifizierung hypothetischer Personamodelle als Alternative zu aufwändigen Zielgruppeninterviews. Die aus den selbst erstellten Personamodellen gezogenen Erkenntnisse (oder Fragen) werden in kompakten Interviews beleuchtet und bei Bedarf angepasst.
In einer Ausbaustufe / Variation können zum Konzeptionsstart auch Nutzer direkt zu status-Quo Projektständen und Analytics Zahlen interviewt werden (ergänzend zu UX // Analytics & Status Quo Analyse )
Beschreibung der Methode
Worum geht es?
Alternativ oder in Ergänzung zu Zielgruppeninterviews zur Personaentwicklung können auch in anderen Projektphasen echte Nutzer zur Validierung von Konzepten und Kennzahlen involviert werden.
An dieser Stelle kann der Prozess der Nutzeranalyse in einer kompakten aber eben nicht nur hypothetischen Weise durch echte Nutzerfeedbacks angereichert werden, indem erhobene Personamodelle mit echten Nutzern besprochen und auf ihre Relevanz hin beleuchtet werden.
→ Findet der echte Nutzer sich in den Personamodellen wieder und kann die gezogenen Erkenntnisse nachvollziehen und bestätigen, haben wir in diesem Schritt gute Arbeit geleistet und können darauf weiter aufbauen.
Worin liegt der Nutzen für das Projekt?
Falls in der Visionsphase zuvor nur hypothetische (oder keine) Personamodelle aufgestellt wurden, kann über selektiv im Projekt platzierte Nutzerinterviews an Schlüsselstellen die benötigte Relevanz und Gültigkeit der Arbeitsergebnisse für die echte Zielgruppe abgeprüft werden.
Gedanke:Das muß nicht nur im Anschluß der Personaworkshops sein, sondern kann auch in verschiedenen anderen späteren Phasen geschehen.
Gibt es Abhängigkeiten?
Ja. Es sollte zuvor Klarheit über die für das Projekt zu adressierenden Zielgruppen herrschen und eine gewisse Zielgruppenanalyse erfolgt sein. Nur wenn davon losgelöst Userinterviews für die Verifizierung von Konzeptideen genutzt werden kann das entfallen - dann sprechen wir aber eher von UX // Nutzertests & Ergebnisanalyse . Hier ist eher die Verifizierung von Personamodellen bei Bedarf durch echte Userinterviews gemeint.
Zielbeschreibung
Was soll an Erkenntnis erarbeitet werden?
Es soll geprüft werden, ob die zuvor entwickelten Personamodelle in ihren Grunderkenntnissen korrekt und für die verallgemeinerte Interpretation im Projekt geeignet sind. Dabei müssen nicht alle Attribute aller definierter Personas verifiziert werden, sondern ggf. auch nur diejenigen bei denen während der Erarbeitung Uneinigkeit herrschte oder schlicht neue Aspekte mit einflossen die bisher noch nicht genau bekannt sind.
Personamodelle sind der Behelf, bei der Erarbeitung von Konzepten die gegebenen Nutzerwünsche nicht aus dem Blick zu verlieren und werden in der Konzeptarbeit (kreativ wie auch technisch) auch argumentativ immer wieder herangezogen. Damit das in keine falschen Ergebnisse führt sollten diese – so hypothetisch und verallgemeinert wie sie oft auch sein mögen – in den Kernaussagen dennoch richtig sein.
Auch können nachgelagerte kurze punktuelle Nutzerinterviews neue Facetten und Einblicke liefern, ohne den Aufwand einer umfänglichen Personaentwicklung auf Basis echter Userinterviews.
Wofür ist dies wichtig?
Vorgehensweise
Welche Vorarbeiten sind notwendig?
Personamodelle sind vorhanden
Kern-Erkenntnisse daraus herausgearbeitet
Unsicherheiten wurden identifiziert und in konkrete Fragen formuliert
→ Es wurde definiert, wer und wie viele Zielgruppenvertreter für die Verifizierung der Annahmen herangezogen werden können (Zeit- und Budgetfrage)
Wie wird der Inhalt erarbeitet?
Die definierten Fragen werden idealerweise im direkten Gespräch den Zielgruppenvertretern gestellt, natürlich unter den Vorgaben einer neutralen Interviewmethodik (nicht suggestiv aber nachfragend und möglichst konkret).
Dies kann live oder auch telefonisch geschehen, vorausgesetzt die Interviewpartner sind im Vorfeld informiert worden und haben die notwendige Zeit.
Ziel sind valide, gerne subjektive Antworten und - wo der Interviewte dies liefern kann - auch Vorschläge und Ideen für die angesprochenen Punkte.
Es sollten für alle Fragen so viele Interviews geführt werden, dass die Antworten eine gewisse Allgemeingültigkeit in der Tendenz erkennen lassen.
Hier merkt man schon, dass Interviews die eine gewisse Belastbarkeit in den Ergebnissen haben schnell hoch im Aufwand sein können.
Wann macht ein Kundenworkshop Sinn?
Nur in der Vorbereitung (gemeinsame Definition welche Punkte zu interviewen sind) und in der gemeinsamen Ergebnisanalyse. Dabei kann der Workshop im “kleinen Kreis” zwischen Product Owner und dem Interviewteam geschehen.
Ist diese Methode ein Pflichtinhalt für Projekt-Visionsphasen?
Idealerweise ja. Jedoch - der Aufwand ist je nach Interview Art und Teilnehmerzahl hoch und muß mitgeplant werden.
Wünschenswert ist es dennoch, so oft als möglich relevante Zielgruppen bei der Bewertung von Annahmen und Konzeptergebnissen zu involvieren.